kürzlich sammelte ich in einem vermeintlich uninteressanten Areal in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, nämlich in einer ehemaligen Kiesgrube, heute im Sommer als Viehweide genutzten Nasswiese. Ich war einigermaßen erstaunt, wie viel ich dort fand.

Im Vordergrund ein kleiner Teil der Nasswiese, im Hintergrund unser Haus
Ich fand im feuchten Moos nicht nur viele Rädertiere, Bärtierchen und Ruderfußkrebse, sondern auch Zieralgen und verschiedene Amöben. Nachfolgend zeige ich einen winzigen Ausschnitt des Artenspektrums, vor allem Arten, von denen es im Web keine oder nur wenige Abbildungen gibt.

Cosmarium pokornyanum
Nach LENZENWEGER (1999, S. 95) kommt diese Art vereinzelt in Tümpeln und Gräben inneralpiner Niedermoore, in Hangvernässungen und Gebirgsseen vor.

Cosmarium anceps
Hier handelt es sich vermutlich um eine arktisch-alpine Art, die in den Alpen z.T. auch atmophytisch vorkommt.

Cosmarium holmiense var. integrum
Auch diese Spezies kommt atmophytisch vor, mitunter sogar in über 1 m Höhe an moosbewachsenen Baumbestämmen.
Nur selten findet man bei uns Scaridium longicaudum, das "Springfuß-Rädertier" (Wassertropfen, 11. Aufl., S. 294f.). Das Viech ist aufgrund seiner Größe und blitzschnellen Bewegungen (vor allem ohne Blitz ...) nur schwer zu fotografieren. Deshalb ist das folgende Foto auch nur von mäßiger Qualität:

Bisher noch nirgends beschrieben ist diese Pyxidicula-Art, die ich bisher nur in zwei Mooren fand:

Und nun noch zu den großen Fragezeichen:

Länge: 46 µm

Dies fand ich gleich mehrfach. Länge jeweils um 50 µm.
Das war's vorerst. Ich würde mich freuen, könnte ich die letzten beiden Wesen benamsen. Meine eigene Suche war leider erfolglos.
Herzliche Grüße
Angie