Habrotrocha?

z.B. Rädertiere, Bauchhärlinge, Strudelwürmer, Wenigborster
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wejo
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Habrotrocha?

#1 Beitrag von wejo » 14. Februar 2019, 18:14

Hallo liebe Tümpler,
heute habe ich aus unserem Gartenteich eine kleine Wasserprobe entnommen und sie unters Mikroskop gelegt. Da ich nun nicht der sicherste Bestimmer bin, bitte ich Euch um Hilfestellung: Ist das ein Rädertier namens Habrotrocha constricta? Einige Bilder hänge ich zur Bestimmung bei. Die Größe war so um 200µm. Aufgenommen habe ich es teilweise mit Blitz und Kreutzblende.
Für die Hilfe bedanke ich mich schon mal vorab.
K800_Habrotrocha constricta  (1).JPG
K800_Habrotrocha constricta  (6).JPG
K800_Habrotrocha constricta  (19).JPG
K800_Habrotrocha constricta  (20).JPG
K800_Habrotrocha constricta  (20).JPG
Dann habe ich noch etwas gefunden und damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Es hat sich nicht bewegt – vielleicht habe ich es auch zu stark gequetscht. Kann hier jemand weitehelfen?
Ein dickes Dankeschön an Helferinnen und Helfer
Herzliche Grüße
Werner
K800_IMG_0055.JPG

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paramecium
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Re: Habrotrocha?

#2 Beitrag von paramecium » 18. Februar 2019, 21:14

Hallo Werner,

für die Rädertiere bin ich kein Spezialist. Vielleicht können andere noch etwas beitragen.

Das letzte Bild halte ich für ein Fragment eines Insektenflügels.

Gruß

Thilo

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Re: Habrotrocha?

#3 Beitrag von wejo » 19. Februar 2019, 09:53

Hallo Thilo,
herzlichen Dank für Deine Antwort. Am unteren Bild haben mich diese vielen und feinen Haare irritiert. Das Netzgeflecht lässt schon den Schluss auf ein Fragment eines Insekts zu. Dankeschön dafür und für Eure (auch Monstis) Arbeit für das Forum, das leider unverdienter Weise etwas wenig nachgefragt wird. Schade, denn Ihr hattet auch mit dem Umzug viel Arbeit und Zeit reingesteckt!
Herzliche Grüße
Werner

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paramecium
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Re: Habrotrocha?

#4 Beitrag von paramecium » 19. Februar 2019, 13:33

Hallo Werner,

ja diese filigranen Haare irritieren auch mich. Ich finde häufig, auch im Winter, einzelne Flügelschuppen von Schmetterlingen oder Faltern sowie einzelne Gliedmaßen in meinen Proben. Vermutlich findet man diese deswegen so häufig, weil diese Fragmente biologisch nicht so schnell wieder abgebaut werden. Ich habe jedoch nur geraten, ohne dass ich das einer bestimmten Insektenfamilie zuordnen könnte.

Was die Teilnahme angeht, so freue ich mich über jeden Beitrag. Aber ich denke auch, dass die geringe Teilnahme aktuell vor allem den Witterungsbedingungen geschuldet ist. Der Winter hat auch Monsti's Lieblinge unter Massen von Schnee begraben. Auch ich hatte in meinem Lieblingsbiotop nur wenig Erfolg, denn es bedarf noch weiterer Niederschläge, bis das kleine Moor sich wieder mit Wasser füllt. Die letzten Funde stammen daher aus einem anderen Waldgebiet in meiner Region. Heuer wollen wir hier bei mir vor Ort sehen, ob wir weitere der kartografisch verzeichneten Sümpfe in meiner Region wieder auffinden können. Das ist spannend genug für sich genommen.

Veränderungen des Klimas haben in den beiden letzten Jahren hier ziemliche Auswirkungen gehabt. Aber was man dennoch im Boden wieder beleben kann stimmt mich zuversichtlich, dass sie uns gerade bei solchen Extremen überleben werden, die Kleinen.

Sobald man Wasser auf die trockene Erde gibt, kommt da alles Mögliche wieder hervor. Im Moment ist es weniger das Limnologische, was ich finde, als vielmehr bodenbewohnende Lebewesen, die sehr ausdauernd ruhen können.

Rädertiere oder Bauchhärlinge gehören da, erstaunlich genug, zu den Ersten, die man findet.

Gruß

Thilo

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Re: Habrotrocha?

#5 Beitrag von wejo » 19. Februar 2019, 15:40

Hallo Thilo,
mit der Teilnahme am Forum kann die Jahreszeit natürlich ein Grund für die etwas zurückhaltende Teilnahme sein. Nun, der Frühling steht ja schon so langsam vor der Türe und es kann bald wieder losgehen.
Ich denke, dass Dein Lieblingsbiotop das ist, was Du in der letzten Konrade in Würzburg in Deinem Vortrag vorgestellt hast. (?) Ich fand Deinen Vortrag sehr interessant! Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Suche nach den Sümpfen.
Alles Gute und viele Grüße
Werner

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Re: Habrotrocha?

#6 Beitrag von Monsti » 22. Februar 2019, 18:48

Hallo Werner,

gerne würde ich Dir helfen, doch fehlen auf den Aufnahmen wesentliche Merkmale, z.B. der Fuß mit der Anzahl der Zehen und das Räderorgan. Die Zahnformel des Kauers sagt leider nicht viel, denn die 2/2-Formel weist z.B. auch Rotatoria auf. Habrotrocha hingegen hat oft eine andere Formel. Mehr als bdelloides Rädertier kann ich deshalb nicht sagen. Warst Du schon auf der Site von Michael Plewka? --> http://www.plingfactory.de/Science/Atla ... rocha.html

Herzliche Grüße
Angie
Der das Kleine in Ehren hält, ist des Großen umso würdiger. (Sprichwort)

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Re: Habrotrocha?

#7 Beitrag von wejo » 26. Februar 2019, 19:57

Liebe Angie,
erst Mal herzlichen Dank für die Mitsuche und dem Link zu Michael Plewka. Leider konnte ich mich erst jetzt wieder melden, da wir einige Tage weg waren, um Bekannte zu besuchen.
Tja, das mit dem Bestimmen ist schon so ne Sache. Ich tu mich da auch auf Grund fehlender Basis schon recht schwer, obwohl ich mit Literatur gut bewaffnet bin. Aber Buch und lebendige, ständig zappelnde und herumschwirrende Realität sind zwei Sachen. Was meinst Du mit „der Fuß mit der Anzahl der Zehen“? Auf Bild 2 sieht man, wenn man es vergrößert, drei Füßchen/Zehen? Meinst Du das?
Nochmals ein herzliches Dankeschön
Werner

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Re: Habrotrocha?

#8 Beitrag von paramecium » 26. Februar 2019, 20:27

Hallo Werner,

da es mich selbst interessiert hat, was man so findet, habe ich eben mal Scholar Google bemüht. Zwei knappe Artikel (auf Englisch) geben eine grobe Orientierung über die Familien der bdelloiden Rotifera, auch Rotatoria genannt (veraltet), also solche Arten, die im Süßwasser und im Boden gefunden werden können. (In einer der Arbeiten ist ein Link zum Pfeil Verlag benannt, hinter dem aber leider kein Dokument mehr existiert.)

In der Arbeit von Fontaneto ist auf Seite 3 auch eine Skizze verschiedener Gruppen gezeigt, welche wichtigen Merkmalen die Arten kennzeichnen. Ich denke Angie meint das, was auch hier als "Fuß" (engl. foot) beziehungsweise "Zeh" (engl. toes) bezeichnet ist. Also die "Endspitze" des Tieres, die auch in Deiner Abbildung etwas unscharf gezeigt ist.

viewtopic.php?f=65&t=710

Vielleicht hilft das als Einstieg.

Gruß

Thilo

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Re: Habrotrocha?

#9 Beitrag von wejo » 27. Februar 2019, 12:14

Hallo Thilo,
herzlichen Dank für die Links! Habe sie abgespeichert und werde mich weiter damit beschäftigen.
Viele Grüße
Werner

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