das Sima-Moor in Waidring (Tirol), unweit der Grenze zum Land Salzburg gehört zu meinen Lieblingsrevieren. Bis zur Hochwasserkatastrophe Anfang Juni 2013 war es eines der artenreichsten Übergangs- und Hochmoore des Tiroler Bezirks Kitzbühel. Dies änderte sich schlagartig, als das Gebiet während des Hochwassers fast zur Gänze überflutet wurde und anschließend über viele Wochen von einer dicken grauen Kalkschlammschicht überzogen war.
Seitdem verfolge ich die langsame Regeneration, die allerdings noch lange nicht abgeschlossen ist. Vermehrte sich nach der Überschwemmung ganz massiv das Pfeifengras, geht es seit einem Jahr an vielen Stellen wieder zurück. Stattdessen haben sich die zunächst völlig zerstörten Sphagnum- und Drosera-Bestände ihre ehemaligen Standorte zum Teil wieder zurückerobert. Bestand die Mikroflora und –fauna in den ersten beiden Jahren nach dem Hochwasser überwiegend aus Arten, die eigentlich für alkalische Niedermoore typisch sind, haben sich nun auch wieder Hochmoor-Arten etabliert. Hier eine Schlenke:

Heute war ich gemeinsam mit Gerhard (Rawfoto aus dem Mikro-Forum) erneut im Moor und stellte hocherfreut fest, dass es auch das seltene Cosmarium raciborskii wieder gibt.

Etliche Arten von früher fehlen aber immer noch, so z.B. Euastrum sinuosum, Amphitrema wrightianum oder auch Archerella flavum. Die weitere Beobachtung dieses Moors wird spannend bleiben, zumal es weder Revitalisierungsmaßnahmen noch sonstige Eingriffe gibt. Die Regeneration erfolgt also einzig durch die Natur.
Herzliche Grüße
Angie