Hallo zusammen,
von Ciliaten habe ich keine bis 0 Ahnung, deshalb möchte ich euch fragen, ob mir einer anhand dieses Fotos, zumindest die Gattung nennen könnte? Ich habe zwar noch mehr Aufnahmen von dem Ciliaten, wollte aber nicht gleich alles mit Fotos hier überfluten.
Viele Grüße
Uli
Ciliat aber welcher?---> Holophrya ovum
- SNoK
- Beiträge: 289
- Registriert: 18. Mai 2020, 15:19
- Hat sich bedankt: 77 Mal
- Danksagung erhalten: 263 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Ciliat aber welche
Lieber Uli,
da sind etwas wenig Derails zu erkennen, z. B. das Mundfeld. Es gibt eine ganze Reihe Ciliaten die mit Algen in Symbiose leben. Könnte Holophrya sein, aber auch was anderes.
Grüße
Stephan
da sind etwas wenig Derails zu erkennen, z. B. das Mundfeld. Es gibt eine ganze Reihe Ciliaten die mit Algen in Symbiose leben. Könnte Holophrya sein, aber auch was anderes.
Grüße
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB mit Plan Fluotar und PlanApo, Leitz Dialux mit NPl
Stemi: Zeiss Stemi 508, Wild-Heerbrugg M5
Kamera: Sony alpha 6400 und 6500
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: viewtopic.php?f=32&t=831
Stemi: Zeiss Stemi 508, Wild-Heerbrugg M5
Kamera: Sony alpha 6400 und 6500
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: viewtopic.php?f=32&t=831
-
- Beiträge: 154
- Registriert: 25. April 2021, 09:30
- Hat sich bedankt: 100 Mal
- Danksagung erhalten: 164 Mal
Re: Ciliat aber welcher?
Hallo Stephan,
Auf der Seite Real Micro Life von Martin Kreutz habe die das Foto gefunden, dass meinen Ciliaten doch schon nah kommt, zumindest was die Gattung betrifft?
https://realmicrolife.com/holophrya-ovum/
Hier mal 3 Fotos wo ich meine, dass dort etwas mehr zu erkennen ist auch in Bezug auf das Mundfeld. Leider geben meine Objektive wohl nicht mehr her.
Viele Grüße
Uli
Auf der Seite Real Micro Life von Martin Kreutz habe die das Foto gefunden, dass meinen Ciliaten doch schon nah kommt, zumindest was die Gattung betrifft?
https://realmicrolife.com/holophrya-ovum/
Hier mal 3 Fotos wo ich meine, dass dort etwas mehr zu erkennen ist auch in Bezug auf das Mundfeld. Leider geben meine Objektive wohl nicht mehr her.
Viele Grüße
Uli
- SNoK
- Beiträge: 289
- Registriert: 18. Mai 2020, 15:19
- Hat sich bedankt: 77 Mal
- Danksagung erhalten: 263 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Ciliat aber welcher?
Ja, auf Bild 1 könnte das die Reuse sein und auf Bild 3 die Caudalcilien. Auch die Größe passt zu Holophrya ovum.
Stephan
Stephan
Mikroskope: Leica DMRB mit Plan Fluotar und PlanApo, Leitz Dialux mit NPl
Stemi: Zeiss Stemi 508, Wild-Heerbrugg M5
Kamera: Sony alpha 6400 und 6500
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: viewtopic.php?f=32&t=831
Stemi: Zeiss Stemi 508, Wild-Heerbrugg M5
Kamera: Sony alpha 6400 und 6500
Webseite: https://kralls.de
Vorstellung: viewtopic.php?f=32&t=831
- paramecium
- Beiträge: 562
- Registriert: 17. Oktober 2016, 13:48
- Hat sich bedankt: 270 Mal
- Danksagung erhalten: 274 Mal
Re: Ciliat aber welcher?---> Holophrya ovum
Hallo Uli,
das ist ein interessanter Fund! Die Abbildung der nach vorne verschobenen Mundreuse irritiert mich (Ciliat_Image_18.jpg).
Ich selbst habe bislang nur Prorodon ovum beobachten dürfen. Holophrya ovum ist ein Synonym von Foissner, das ich sehr bezweifle. Er vermischt hier in seinem Ciliatenatlas zwei von Kahl unterschiedene Gattungen, nämlich Holophrya und Prorodon. Kahl differenziert diese beiden und beschreibt für Prorodon eine spezifische Mundreuse, die sich nach Auffassung von Kahl von den Holophra deutlich unterscheidet. Ich selbst habe diese Details von Prorodon auch schon gut abgebildet, weswegen ich Foissners Ansicht bezweifle. Prorodon schiebt diese Mundreuse auch nicht nach vorne oder nach außen. Im Gegenteil reißt Prorodon seine Mundreuse einfach ganz weit auf, wenn es Aas fressend - nach eigenen Beobachtungen - beispielsweise einen Kleinkrebs ausweidet.
Die grüne Holophrya wurde meines Wissens zuerst durch Ehrenberg beschreiben und unterscheidet sich von Prorodon durch (symbiotische?) Algen. Die Mundreuse von Holophrya scheint auch wesentlich filigraner zu sein, weswegen Kahl die Mundreusen von Prorodon Arten hiervon abgrenzt. Prorodon frisst oft auch Algen, sein Farbenspektrum unter dem Mikroskop umfasst deshalb oft neben braun bis bunt gefärbten Exemplaren auch rein grün mit Algen gefärbte Exemplare. Wobei Prorodon ovom anscheinend keine besonderen Vorlieben beim Verspeisen von Algen zu haben scheint. Es frisst Aas und Algen gleichermaßen. Niemals habe ich jedoch bislang beobachten können, dass Prorodon ovum (symbiotische und lebensfähige?) Chlorella Arten in dieser Ausprägung beinhaltete, auch wenn andere grüne Ciliaten mit Chlorella sp. durchsetzt in den gleichen Gewässern zu finden waren.
Aufgrund der nach vorne vorgeschobenen Mundreuse, die untypisch für alle bisher gemachten eigenen Beobachtungen ist, schließe ich Prorodon hier definitiv aus.
Wie gesagt, gibt es hier obendrein ein taxonomisches Problem durch die von Foissner vermischten Gattungen Holophrya und Prorodon, die meiner Meinung nach wieder zu trenne wären.
Sicherlich handelt es sich bei Deinem Fund weder um Holophrya, noch um Prorodon. Eher handelt es sich vermutlich eher um eine Art, die, wie das bekannte Schwanenhalstierchen, sein Mundfeld nach vorne bzw. außen stülpen kann.
Viele Grüße
Thilo
das ist ein interessanter Fund! Die Abbildung der nach vorne verschobenen Mundreuse irritiert mich (Ciliat_Image_18.jpg).
Ich selbst habe bislang nur Prorodon ovum beobachten dürfen. Holophrya ovum ist ein Synonym von Foissner, das ich sehr bezweifle. Er vermischt hier in seinem Ciliatenatlas zwei von Kahl unterschiedene Gattungen, nämlich Holophrya und Prorodon. Kahl differenziert diese beiden und beschreibt für Prorodon eine spezifische Mundreuse, die sich nach Auffassung von Kahl von den Holophra deutlich unterscheidet. Ich selbst habe diese Details von Prorodon auch schon gut abgebildet, weswegen ich Foissners Ansicht bezweifle. Prorodon schiebt diese Mundreuse auch nicht nach vorne oder nach außen. Im Gegenteil reißt Prorodon seine Mundreuse einfach ganz weit auf, wenn es Aas fressend - nach eigenen Beobachtungen - beispielsweise einen Kleinkrebs ausweidet.
Die grüne Holophrya wurde meines Wissens zuerst durch Ehrenberg beschreiben und unterscheidet sich von Prorodon durch (symbiotische?) Algen. Die Mundreuse von Holophrya scheint auch wesentlich filigraner zu sein, weswegen Kahl die Mundreusen von Prorodon Arten hiervon abgrenzt. Prorodon frisst oft auch Algen, sein Farbenspektrum unter dem Mikroskop umfasst deshalb oft neben braun bis bunt gefärbten Exemplaren auch rein grün mit Algen gefärbte Exemplare. Wobei Prorodon ovom anscheinend keine besonderen Vorlieben beim Verspeisen von Algen zu haben scheint. Es frisst Aas und Algen gleichermaßen. Niemals habe ich jedoch bislang beobachten können, dass Prorodon ovum (symbiotische und lebensfähige?) Chlorella Arten in dieser Ausprägung beinhaltete, auch wenn andere grüne Ciliaten mit Chlorella sp. durchsetzt in den gleichen Gewässern zu finden waren.
Aufgrund der nach vorne vorgeschobenen Mundreuse, die untypisch für alle bisher gemachten eigenen Beobachtungen ist, schließe ich Prorodon hier definitiv aus.
Wie gesagt, gibt es hier obendrein ein taxonomisches Problem durch die von Foissner vermischten Gattungen Holophrya und Prorodon, die meiner Meinung nach wieder zu trenne wären.
Sicherlich handelt es sich bei Deinem Fund weder um Holophrya, noch um Prorodon. Eher handelt es sich vermutlich eher um eine Art, die, wie das bekannte Schwanenhalstierchen, sein Mundfeld nach vorne bzw. außen stülpen kann.
Viele Grüße
Thilo