Philonotis seriata; eine Doku

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sonam0
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Philonotis seriata; eine Doku

#1 Beitrag von sonam0 » 17. Dezember 2015, 12:09

Hallo,

eine kleine Doku zu P. seriata.

P. seriata findet man in offenen Quellfluren und an Bachrändern. Es ist kalkmeidend und kommt in den alpinen Lagen bis gegen 3000 m.ü.M. Siehe dazu auch http://www.nism.uzh.ch/map/map_de.php.

Hier nun einige Bilder zum Standort und zu einigen mikroskopischen Merkmalen.

Die Fellilücke 2470 m.ü.M. mit Blick ins Fellital. Wir stehen hier im Quellgebiet der Reuss und

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sehen in Richtung Süden in das Quellgebiet des Rheins.

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Lutersee

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Bachlauf am Weg zur Fellilücke. An solchen Bachläufen findet sich P. seriata

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P. seriata

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P. seriata  ist zweihäusig, links weiblicher Trieb; rechts männlicher Trieb

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Stamm quer, mit Zentralstrang

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Blatt total; um die mikroskopischen Merkmale der Blätter zu erkennen nimmt man bei allen Philonotis-Arten Blätter aus dem Bereich des Stängels, der mit Rhizoiden durchsetzt ist.
Bei den Blättern von P. seriata ist die rote und sehr starke Blattrippe auffällig

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Rippe dorsal, mit grossen Maillen

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Lamina-Zellen in der Blattbasis

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Lamina-Zellen der Blattmitte

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Blatt quer, obere Blatthälfte

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Blatt quer, untere Blatthälfte

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Arnold Büschlen
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Re: Philonotis seriata; eine Doku

#2 Beitrag von Monsti » 17. Dezember 2015, 15:31

Lieber Arnold,

vielen Dank für diese großartige Doku! Die Fotos sind ein Genuss und zudem eine wertvolle Bestimmungshilfe ... :wicked_001:

Du meinst, die Blattrippe bei Ph. seriata ist immer deutlich rötlich? Ist dies ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Philonotis-Arten?

Herzliche Grüße
Angie
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Re: Philonotis seriata; eine Doku

#3 Beitrag von sonam0 » 17. Dezember 2015, 15:57

Hallo Angie,

für P. seriata gilt: (nach Nebel/Philippi; Die Moose Baden - Württembergs)

- Blätter in spiralförmigen Reihen angeordnet
- Rippe sehr kräftig, orange bis bräunlich, an der Basis unterseits grob-mamillös
und natürlich weitere Merkmale.

Gruss Arnold

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Re: Philonotis seriata

#4 Beitrag von Monsti » 17. Dezember 2015, 18:46

Lieber Arnold,

hab' vielen Dank! Dann kann ich bei meinem Quellmoos wohl Ph. seriata ausschließen, denn die Rippen waren zwar dick, doch rein grün. Habe vorhin Philonotis sp. daraus gemacht. Sobald im Frühling der Schnee am Berg weg ist, besorge ich ein ordentliches Büschel davon.

Herzliche Grüße
Angie
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Re: Philonotis seriata; eine Doku

#5 Beitrag von sonam0 » 17. Dezember 2015, 20:44

Hallo Angie,

Wo hast du bei deinem Philonotis die Blätter genommen? Zuoberst am Trieb, oder eben unten wo die Rhizoiden zwischen den Blättern sind?

Gruss Arnold

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Re: Philonotis seriata; eine Doku

#6 Beitrag von Monsti » 17. Dezember 2015, 21:28

Lieber Arnold,

Moos-Proben nehme ich grundsätzlich möglichst komplett, d.h. mitsamt der Wurzeln und etwas Detritus. Diese lasse ich trocknen. Vor dem Mikroskopieren zupfe ich sie die Blättchen unter der Lupe vorsichtig an der Basis ab. Ich hoffe, es ist richtig so. Falls nicht, wäre ich Dir für einen Tipp dankbar.

Viele Grüße
Angie
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Re: Philonotis seriata; eine Doku

#7 Beitrag von sonam0 » 18. Dezember 2015, 08:25

Hallo Angie,

du schreibst: ...Vor dem Mikroskopieren zupfe ich sie die Blättchen unter der Lupe vorsichtig an der Basis ab. Ich hoffe, es ist richtig so. Falls nicht, wäre ich Dir für einen Tipp dankbar...

Bleiben wir einmal bei Philonotis.

Im Nebel/Philippi steht im Gattungsbeschrieb unter Anmerkungen: Je nach Standortbedingungen können die Pflanzen sehr unterschiedlich aussehen. Um eine sicher Bestimmung zu erzielen, sollten stets Blätter von älteren oder vorjährigen Trieben (d.h. vorzugsweise aus rhizoidfilzigen Stämmchenbereichen) steriler oder weiblicher Pflanzen untersucht werden.

Gruss Arnold

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Re: Philonotis seriata; eine Doku

#8 Beitrag von Nostoc » 18. Dezember 2015, 16:59

Hallo Arnold,
vielen Dank für die tolle Doku ! :wicked_001:
Ich habe Moosen bisher wenig Beachtung geschenkt, aber Dein interessanter Beitrag ist eine tolle Anregung, sich einmal näher mit dem Thema zu befassen.

Viele Grüße


Richard

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Re: Philonotis seriata; eine Doku

#9 Beitrag von Monsti » 18. Dezember 2015, 17:08

Lieber Richard,

viele Moose haben zudem den großen Vorteil, dass man sie auch im Winter sammeln kann. Ich staune immer wieder, welch reges Leben ich in tiefgefrorenen Moospolstern aus dem Garten vorfinde (Rädertiere, Amöben ...).

Viele Grüße
Angie
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